Bibel in einem Jahr August 10Hiob 11:1-201. Daa gantwortt iem dyr Nämerer Zofär:2. "I kan niemer schweign, weil dein Bloedsin z grooß werd; sünst mainetst non allssgfaer, du haetst Recht mit deinn Gschmäz.3. Du mainst scheint s, du rödst, und dir kontert niemdd recht; du spottst und löstertst, und dir zaigt s kainer gscheid.4. Du tuest gögn önn Herrgot so frumm und so rain, stöllst brötlbrait hin di: 'Sag, was mechst n von mir?'5. Mein, kaem grad dyr Herrgot und putzet di zamm;6. der bräng s dyr schoon bei, aus was sein Weisheit besteet! Dyr Gscheideste gspannet, wie weit däß s bei iem feelt; drum gspann, däß yr ee non dir dös Meerer erlaasst!7. Und du mechst yn n Herrgot sein Wösn versteen, sein Allmacht ausloottn und iem blooß und bar seghn?8. Nit himmlhooh glangt daa; wie kaemst n daa nauf; non tieffer wie s Toodsreich; sag, wie stigst iem daa naach?9. Gee s Land aus, schwimm s Mör ab; dös fasst n non nit;10. wer wört s iem, wenn iendert er als Richter zueschlagt?11. Er braucht nit lang suechen, er kennt s schoon, de Seln; er waiß schoon, wo d Sündd sitzt; daa geet nix mit n Verstölln.12. I fircht halt, ayn Holzkopf, der kriegt kainn Verstand, so weeng wie ayn Ösl zo aynn Menschn werdn kan.13. Ietz reiß di halt zamm und ströck d Höndd zo iem aus;14. mach Schluß mit dyr Sündd, und schaug, däß s Gwissn rain ist!15. Dann kanst fruetig aufschaugn, aan Tadl und Farcht;16. denkst niemer an d Hartsal, wie wenn d Fluet si verlaaufft.17. Dein Löbn ist aft liechter wie d Mittagszeit gar; wo Finsterniss gwösn ist, gaast ayn Üechtroot dyrlöbn.18. Ayn Hoffnung haast wider, dö gibt dyr ayn Kraft; geborgn kanst di füeln, und du schlaaffst wider in Frid.19. Du lagertst eyn Ort, und di schröckt niemets auf. Ayn Ieds kimmt dyrher, und allssand buelt um dein Gunst.20. Doch d Fräfler verschmachtnd; für ien geit s kain Müg. Auf s Umhinsteen wartn, dös ist allss, was ien bleibt."Hiob 12:1-251. Daa gaab ien dyr Hieb an:2. "Mein, seitß ös gscheid; dös geit s ja gar nit! Und ös wenntß sterbtß, stirbt d Weisheit aus.3. I bin diend aau nit so vil bloeder! Ja, maintß, ös sagetß mir öbbs Neus?4. I soll mi non dyrblecken laassn, und dös von meine aignen Freundd? I, wo önn Herrgot ruef und anfleeh! Ayn Frummer wie i werd dyrzannt!5. 'Ä, werd schoon schiefgeen!', spott in n Wollöbn, wer Anderne ien Noot nit kennt.6. Dyr Schaecher laasst önn Herrgot boosn, und dennert haat yr Rue und Frid. Die füelnd si sicher, die wo waenend, sö haetnd önn Herrgot eyn dyr Hand.7. Gee, fraag halt d Vicher, däß s dyr s lernend; gee zo de Vögl, däß s dyr s sagnd!8. An d Erdn kanst di gleichfalls wenddn, old pröblt s bei de Fisch in n Mör!9. Däß dös yn n Herrn sein Hand haat bschaffen, sait d Uret üns doch gleichsam selbn!10. In seiner Hand ligt allss Beseelte; in seiner Macht ruet ieder Mensch.11. Hinlosn werd myn wol non derffen! I prüef ja aau mein Speis, wie s schmöckt.12. Göbnd weisse Haar yllain schoon Weisheit? Ob d Ölttn selbn schoon öbbs bedeutt?13. Wenn Weisheit wer haat, ist s dyr Herrgot. Er haat de Gwalt, waiß, wie myn s nutzt.14. Und wo yr hinhaut, waxt kain Gras meer, und wem yr einschliesst, der bleibt drinn.15. Reibt er üns s Wasser zue, verdürrt allss, doch reisst yr d Schleusn auf, dann güsst s.16. Er sötzt si durch, waiß s, wie yr s anfangt. Was irrt und irrfüert, baids ist sein.17. Aynn Raatgöbn macht zo n lösstn Drök er; wer Herrscher war, ist ietz ayn Narr.18. Er nimmt ien Orthabung yn Künig; als Bsaessn wandernd s gfösslt furt.19. Entwürdigt werdnd durch iem gar Priester; und Gwäpplte dyrlöbnd ienn Fall.20. Die wo si auskennt habnd, verschwaigt yr; wer Raat gwisst haat, dönn laasst yr irrn.21. De Edln stürtzt in Schimpf und Schandd er, und kreuzlam macht yr die mit n Schmalz.22. Er bringt ayn Liecht in s örgste Dunkl; was ainst vergössn war, ist daadn.23. Er laasst ayn Volk steign, doch tilgt s aus aau; so wie yr s spraitt aau, richtt yr s zgrund.24. Er nimmt yn groosse Füerer d Weisheit. Kain Wög, kain Zil ist ienen blibn.25. Sö tappend umaynand wie Blinde, yn Bsuffene gleich laasst yr s irrn.Psalm 94:1-111. O Trechtein, Got, Allröcher, wasst s Unrecht straaffst, erschein halt!2. Kimm, Richter von dyr Welt, zal s haim ien!3. Wie lang, Herr, derffend d Fräfler froolocken in dyr Signumft?4. Frech spröchend s und proznd mit n Unrecht.5. O Trechtein, dein Volk ztrettnd s; dein Uedl unterdruckend s.6. Und Witibn toettnd s, Waisn aau und Fremdling.7. "Dyr Trechtein seght s nit", mainend s; "dyr Jaaggenngot gspannt nix."8. Ja, sagtß aynmaal, kan diend ains so bloed sein?!9. Sollt öbby der kain Ghoer habn, wo d Oorn üns haat bschaffen, blind der sein, von dönn wo mir d Augn habnd?10. Und der, maintß, straaffet nit, wo d Haidn haltt in Zucht, der wo yn de Menschn Verstand gibt?!11. Dyr Herr kennt de Gedänken; er waiß, däß daa nix dran ist.Sprüche 22:24-2524. Nimm kain Gifthäferl als Freund, laaß mit Hitzköpff di nit ein;25. dös kännt öbby abfärbn gar und ayn Schling werdn für dein Löbn.Römer 10:1-211. Brüeder, es ist mein Hertznswunsch, und i fleeh önn Herrgot für mein Volk an, däß s gröttigt werd.2. I kan bezeugn für ien, däß s voller Eifer seind für n Herrgot, aber aane grechte Einsicht halt.3. Wie dyr *Herrgot* loosspricht, daa giengend s dran vorbei; dyrfür gfümferlnd sö syr iener aigns Gebäu zamm.4. Denn dyr Heiland ist yn n Gsötz sein Zil; und ayn Ieds, wo an iem glaaubt, kriegt d Loosspraach.5. Dyr Mosen schreibt wol von dyr Loosspraach, däß der Mensch, wo s Gsötz einhaltt und tuet, was s fordert, s Löbn haat.6. Aber von dyr Loosspraach durch n Glaaubn spricht yr: "Brauchst nit eyn n Himml aufhinsteign!", nömlich um önn Heiland abherzholn;7. weiters: "Was mechst n eyn dyr Teuffn unt?", nömlich, um önn Heiland von de Tootn z dyrwöcken.8. Nän, d Schrift sait: "S Wort ist dir ganz naah, in deinn Mäul und in deinn Hertzn." Gmaint ist s Wort von n Glaaubn, wo mir verkündignend.9. Wennst bekennst: "Dyr Iesen ist dyr Herr." und wirklich glaaubst, däß n dyr Herrgot von de Tootn dyrwöckt haat, naacherd werst aau saelig.10. Mit n Hertzn glaaubn myr und kriegnd d Loosspraach; mit n Mäul bekenn myr und werdnd grött.11. D Schrift sait diend: "Wer an iem glaaubt, der geet nit zgrund."12. Daa ist s ganz wurst, ob ainer ietz ayn Jud older ayn Haid ist, denn dyr Herr ist dyr Herr von allsand; und allsand, wo n anrueffend, sögnt yr reichlich.13. Denn ayn Ieder, wo önn Nam von n Trechtein anruefft, der werd gröttigt.14. Wie sollt n ynn ainer anrueffen, wenn yr gar nit an iem glaaubt? Wie sollnd s n an dönn glaaubn, von dönn wo s nixn ghoert habnd? Und wie sollnd s öbbs hoern, wenn s ien niemdd verkünddt?15. Wie sollt aber wer prödignen, wenn yr nit ausgschickt ist? Von Noetn haisst s in dyr Schrift: "Wie gotikam seind die decht, wo öbbs Guets verkündignend!"16. Aber nit alle Isryheeler habnd yn dyr Guetmaer Ghoer göbn. Dyr Ieseien sait ja: "Trechtein, wer haat ünser Prödig glaaubt?"17. Yso gründdt dyr Glaaubn auf dyr Prödig, dyr Botschaft von n Kristnwort.18. Ietz fraag i mi halt, ob d Isryheeler d Auskünddung nit vernummen habnd. Ä gee; und wie! D Schrift sait: "Iener Prödig klang in n Erddkraiß wider, hinst eyn s lösste Ögg der Welt."19. Haat naacherd Isryheel, fraag i mi, de Botschaft nit verstanddn? Schoon dyr Mosen sait, als Eerster: "I will enk eifern sachen auf ayn Diet, ayn Undiet; auf ayn unverständdlichs Volk will i enk boosern laassn."20. Und dyr Ieseien geet gar non weiter: "Finddn ließ i mi von ain, wo mi nit gsuechend; goffnbart haan i mi ain, wo gar nit gfraagnd um mi."21. Über Isryheel aber sait yr: "Dönn gantzn Tag haan i yn aynn Volk hintaan, dös wo grad unglos ist und zwerchschiesst." Bavarian Bible 1998 De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)