Bibel in einem Jahr Oktober 10Jeremia 5:1-311. Zieghtß durch d Ruslhamer Gassnen und schaugtß aynmaal gnaun naach, obß *ainn* finddtß, yn dönn wo Recht und Treu non öbbs bedeuttnd! Dann gaa i s yn Ruslham verzeihen.2. Aber aau wenn s bei n Herrn seinn Nam schwörnd, ist s gwiß ayn Mainaid.3. Und dös, wo dyr grad d Waarhaftigkeit so vil bedeutt, Herr! Du haast ys gschlagn, aber die schernd syr nix drum; du haast ys gscheid hergwächlt, aber nix haat s gholffen bei ien. Die seind so starrig, die Büffln; umstöcken taetnd y die nie!4. I aber gadenk myr non aau: Guet, dös seind halt de ainfachn Leut, wo so narret löbnd, weil s nit wissnd, was dyr Trechtein, iener Got, will.5. Gee i halt zo de Gwäppltn und röd mit +ien; die kennend si aus mit n Traun und wissnd, was iener Got verlangt. Aber aau die habnd mit n Herrgot nix meer eyn n Sin und schernd syr nix drum!6. Also, naacherd sollt s dyr Leeb aus n Wald toettn und dyr Wolf zreissn! Dyr Pantl lauert vor de Stötn und zfleischt allsand, wo ausherkemmend. So weit faelt s bei ien mit ienerne Verbröchn und ienerner Abtrünnigkeit.7. Zwö sollet i n dir vergöbn? Deine Einwoner habnd mi verlaassn und seind yn sognennte Götter einhingschloffen. Von mir haetnd s +allss habn künnen; die aber tribnd Eebruch und lieffend eyn n Taiber.8. Wie gailige Hengstn seind s wordn; ayn Ieder rühlt um s Weib von seinn Naahstn.9. Und daa sollet i nit dyrzwischnfunckn, sait dyr Trechtein, und an aynn sölchern Volk kainn Raach nemen?!10. Steigtß eyn ienerne Weinleittnen aufhin und verwüesttß is, aber nit ganz und gar. Reisstß ien d Rebn aus; mit dene haat dyr Herr nix zo n Tuenn!11. D Isryheeler und Judauer seind myr ja ganz und gar abtrunnen, spricht dyr Trechtein.12. Sö habnd weilete taan, wie wenn myn önn Herrn vergössn kännt: "Äch, der tuet üns schoon nix; üns kimmt nix hin, kain Krieg und kain Hungersnoot."13. Aber de sölchern Weissagn taugnd nixn; mit n Herrn seinn Wort haat dös nix zo n Tuenn.14. Drum haat dyr Trechtein, dyr Hörerherr, zo mir gsait: Weil die yso dyrherrödnd, mach i meine Worter, wennst ys weitergibst, zo aynn Feuerstraal, und dös Volk zo Täxn, däß yr s verzörn kan.15. Schautß, Isryheeler, i laaß ayn Diet von ganz weit wögg gögn enk aufstöpfen, sait dyr Trechtein, ayn Volk, dös wo s schoon seit dyr Urzeit geit, und dönn sein Spraach wost nit versteest, aber schoon glei gar nit.16. Wenn die schiessnd, dann sitzt dös; richtige Röckn seind s.17. Dös Volk frisst dein Ärn und deinn Fand, bringt deine Sün und Töchter um, schlachtt deine Schaaf und Rinder, haut deine Weingärtn und Feignbaeum zamm und überwinddt deine Mauerstötn, daa wost yso drauf traut haetst.18. Aber aau daa non, sait dyr Herr, will i enk nit ganz und gar vernichtn.19. Wenn aft gfraagt werd: "Zwö haat n üns dyr Trechtein, ünser Got, dös allss antaan?", naacherd kanst ien sagn: "Netty yso, wieß ös mi verlaassn und in enkern aignen Land yn fremde Götter dient habtß, yso müesstß yn Fremde dienen in aynn Land, dös wo enk nit ghoert."20. Verkünddtß dös yn de Jaaggner; machtß is z Judau bekannt:21. Lustert auf dös, narrets Volk! Augn habnd s und seghnd nit, Oorn und hoernd nit.22. Ferchttß n mi denn +gar nit, fraagt dyr Herr; scheuhtß n mi überhaaupt nity? +I haan diend yn n Mör önn Sand als Grentz gsötzt, daa wo s nit drüber kan! Daa kan s schoon tobn und brausn, dös bringt iem nix.23. Dös Volk aber ist so was von bokbainig! Die mainend ainfach, sö känntnd tuen, was s +gern tuend.24. Daa war kain Drandenken, däß s gsait haetnd: "Fercht myr önn Herrn, ünsern Got, der was üns eyn n Hörgst und eyn n Langess grad recht önn Rögn spenddt, und schaugt, däß d Ärn ist, wann s pässt!"25. +Ös seitß d Schuld, däß ietz nix meer zammstimmt; enker Sündd haat önn Rögn und allss durchaynandbeutlt.26. Ja, Fräfler +geit s schoon in meinn Volk! Wie Voglfanger knockend s daadl und lurnd; Glässn lögnd s und wollnd Leut fangen dyrmit.27. Wie ayn Köfig voll ist mit Vögl, yso ist iener Haim voll Betrug; yso seind s eyn d Hoeh kemmen28. und dick und faist wordn. Sünddn tuend s, was grad geet, und s Recht haat bei ien kain Müg, schoon glei gar nit dös von de Waisn und de Armen.29. Und daa sollet i nit dreinfarn?, fraagt dyr Trechtein. An aynn sölchern Volk sollet i mi nit röchen?30. Dös ist y grausig, wie s in dönn Land zuegeet:31. D Weissagn verzölnd Lugn, und de Priester schnitznd syr ienern aignen Traun zamm. Und dös mag mein Volk! Aber daa werdtß schaugn, wenn dös bitterne End kimmt!Jeremia 6:1-301. Ös Bengymeiner, bringtß enk ausserhalb Ruslham in Sicherheit! Blaastß in Teckau s Widerhorn und göbtß Baauchen über Bett-Kerem! Denn von n Nordn droot ayn Unheil, ayn Morddsunglück.2. Zien ist ayn saubers, aber verzogns, Mädl; dös vernicht i aft.3. Künig zieghnd auf mit ienerne Hörer und lögernd rund umydum; und ayn ieder übernimmt seinn Pfraich bei n Sturm.4. Sö sagnd: "Auf zo n Krieg gögn Zien, aau in dyr örgstn Mittagshitz! Ou; dyr Tag geet draufer abhin, und d Schätt werdnd lönger!5. Ist y wurst! Greiff myr halt bei dyr Nacht an und zstürn myr de Pfläst drinn!6. Denn yso spricht dyr Hörerherr: Machtß Baeum um und schüttß gögn Ruslham aynn Wall auf! Dös ist dö Stat, wo verurtlt ist, weil daa drinn d Unterdruckung gib und gaeb ist.7. Wie ayn Brunn sein Wasser sprudln laasst, yso laasst dö Stat ir Booset sprudln. Allss, was myn dyrvon hoert, ist Gwalt und Schaach; allss, was i segh, ist Laid und Lötzung.8. Laaß dyr was sagn, Ruslham; sünst sein myr gschidne Leut! Dann mach i ayn Oed aus dir, daa wo niemdd meer drinn wont.9. Yso spricht dyr Hörerherr: Fisltß d Restln von Isryheel ab, wie in aynn Weinberg de lösstn Börl! Brock non, brock, wie ayn Hauer!10. I kännt ja öbbs sagn, aber zo wem? Wer lustert n gar auf mi? Dene seind ja d Wäschln weilete zuegwaxn. Über n Herrn sein Wort bleckend s hoehstns; daa ist nix zo n Holn.11. Drum brinnt yn n Herrn sein Zorn in mir; i kan n schierger niemer zrugghaltn. - Gieß n aus auf de Kinder auf dyr Gassn und auf de Burschn in dyr Zöch! Laaß n loos auf Mänder und Weiber, ja, auf de ganz Altn aau non!12. Ienerne Häuser kriegnd Anderne, önn Grund aau und sogar d Weiber, denn i gaa d Leut von dönn Land gscheid straaffen, sait dyr Trechtein.13. Allsand mitaynand, Minste wie Maiste, wollnd si diend nix wie bereichern; von n Weissagn hinst eyn n Priester tuend s nix wie prätzln.14. Die machend syr s schoon gar z ainfach, wenn s grad rueffend: "Pässt schoon!" Pfifkäs! Gar nix pässt.15. Wenn die grausignen Sachenn anprangert werdnd, wo s yso treibnd, schamend sö si nit aynmaal; dös kennend die gar nit. Drum gaand s z Fall kemmen wie de Andern vor ien aau. Wenn i abraitt, ist s aus mit ien, spricht dyr Trechtein.16. Yso sait dyr Herr: Stölltß enk an de Kreutzungen auf und fraagtß um önn Wög von früehers! Fraagtß, wo der sel Wög zo n Guetn ist, und ös finddtß enkern Frid. Die aber gmainend grad: "Ja, sunst +non was!"17. Wächter haan i +aau für enk aufgstöllt und gsait, ös solltß auf s Widerhorn aufmörken. Daa gsagnd s: "Ja, freilich, losn werdn myr!"18. Drum lustertß, ös Völker, und schaugtß, was i ien antuen gaa!19. Erdn, hoer s! Ayn Unheil bring i über dös Volk; dös habnd sö syr mit ienerner Booset selbn einbrockt. Um mein Wort gschernd sö syr nixn; mein Traun galt ien glei gar nix.20. Was soll i n mit dönn Weihrauck aus Säbau und dönn Kalms von waiß grad wo her? Von enkerne Brandopfer haan i nix; enkerne Schlachtopfer künntß enk schenken!21. Drum spricht dyr Trechtein: I lög yn dönn Volk Stölpstäin eyn n Wög; Alte und Junge, wie s grad hergeend, geend dran zgrund.22. Yso spricht dyr Herr: Ayn Volk kimmt eyn Ort aus n Nordn; ayn groosse Diet bricht auf an n End der Welt.23. Mit n Pfeilbogn und dyr Lantzn kemmend s dyrher; grausam seind s, und öbbs Sölchers wie Dyrbarmen kennend die nity. Die rumplnd dyrher wie de Brandung, hooh obn auf ienerne Roß; und netty di, Zien, habnd sö syr ausgschaut, däß s di anfallnd.24. Kaaum ghoern myr dös leumungsweis, haetn myr bald aynn Hertzkäsperl kriegt; dyrtatern taatn myr wie aine in n eerstn Wee'n.25. Geetß nindert danhin, denn überall ligt dyr Feind und bringt enk um; nän, furchtbar ist s!26. Mein Volk, lög dyr aynn Sak an und waltz di in n Aschn! Trauert wie um s ainzige Kind, reer wie nonmaal was, denn dyr Verwüester ist über üns kemmen.27. I haan di bstalligt, däßst mein Volk prüeffst wie ayn Schmeid; schaug, wie lautter däß s ist!28. Bokbainige Widerweign seind s mit Schedln wie Brontz und Eisn; nix wie Klaffer und Schaecher seind s.29. Dyr Blaasbalg pfeifft grad non; daa werd s Blei +aau niemer flüssig. Dyr Schmeltzer tuet si umysünst abhin; er bringt önn Sindl ainfach nit ausher.30. Sindlsilber und Gsindl haissnd s, denn dyr Trechtein haat s verworffen.Psalm 117:1-21. Lobtß önn Trechtein, alle Völker; preistß n ietzet, alle Dietn,2. weil sein Lieb für üns so starch ist. Eebig bleibt sein Guetheit üns. Hall ayn Luier!Sprüche 27:3-43. Schwaer seind Stäin und Sand, schwaerer s Kreuz mit Narrn.4. Zorn ist grausig, furchtbar d Wuet, doch gögn d Eifersucht seind s nix.Kolosser 1:1-291. Von n Paulsn, aynn Postl von n Heiland Iesen durch n Willn von n Herrgot, und von n Bruedern Timyteus2. an de Brüeder z Klossn, de kristglaaubignen Gotteskinder. Gnaad sei mit enk und Frid von n Herrgot, ünsern Vatern!3. Wenn myr zo n Herrgot bettnd, yn n Vatern von n Iesenn Kristn, ünsern Herrn, dann dank myr iem ieds Maal für enk.4. Denn mir habnd von enkern Glaaubn an n Iesenn Kristn ghoert, und wieß ös allsand Kristner liebhabtß,5. weilß drauf hoffen derfftß, was enk in n Himml bschaffen ist. Dös ist enk ja schoon früeher künddt wordn in dyr Waaret, in dyr Guetmaer.6. Wie s auf dyr gantzn Welt ist, ist s zo enk kemmen, gibt aus und waxt, von seln Tag an, woß von n Herrgot seiner Gnaad erfarn habtß und kennenglernt habtß, wie dö wirklich ist.7. Enk haat dyr Eppyfräss drinn unterrichtt, ünser gliebter Mitwercher und treuer Kristndiener.8. +Er haat üns aau von derer Lieb verzölt, wo dyr Geist in enk bewirkt haat.9. Seit myr also dös erfarn habnd, laass myr niemer aus, für enk zo n Bettn, däß enk dyr Geist dö Weisheit und Einsicht schenkt, yn n Herrn seinn Willn vollauf z dyrkennen.10. Ös solltß ja löbn, wie s yn n Herrn würdig ist und wie yr s von enk habn will. Frücht solltß tragn durch guete Wercher und waxn in dyr Gotteskenntniss.11. Dyr Herrgot göb enk durch sein Herrlichkeit de Kraft, däßß geduldig ausharrtß, was aau sein mag.12. Danktß yn n Vatern voller Freud! Er haat enk tüchtigt, mitzörbn in n Uedl von de Heilignen in n Liechtreich.13. Er haat üns yn dyr Finsterniss entrissn und aufgnummen eyn s Reich von seinn gliebtn Sun.14. Durch n Sun sein myr erloest und werdnd d Sünddn üns vergöbn.15. Er ist s Öbnbild von n unsichtbaren Got, dyr Eerstgeborne von dyr gantzn Bschaffenheit.16. Dyr Herrgot haat durch iem allss bschaffen in n Himml und auf Erdn, was myn seght und was myn nit seght, Troen und Herrscher, Mächt und Gwalttn. Allss ist +durch iem und aau +gen iem bschaffen.17. Iem geit s allweil schoon, vor alln Andern, und durch iem haat allss Bestand.18. Er ist s Haaupt von n Leib, nömlich von dyr Kirchen. Er ist dyr Ursprung, dyr Eerste, wo dyrstanddn ist, yso däß er in alln vorn dran ist.19. Denn dyr Herrgot gwill mit seinn gantzn Wösn in iem wonen20. und durch iem allssand mit sir versüenen. Allss in n Himml und auf Erdn gwill yr gan n Kristn füern, der was durch sein Bluet önn Frid gstiftt haat an n Kreuz.21. Aau ös wartß yn n Herrgot fremd und feind, weilß Übl sanntß und taattß.22. Ietz aber haat yr enk mit sir versüent, durch n Tood von seinn Sun als Mensch, dyrmit yr enk heilig, untadlig und schuldloos vor si hintrötn laasst.23. Daa müesstß aber aau starch und föst in n Glaaubn bleibn und enk nit umbb derer Hoffnung wöggzieghn laassn, wo enk de Guetmaer schenkt, *dö* Guetmaer, wo auf dyr gantzn Welt verkünddt werd, dö woß aau ös ghoert habtß, und wo i, dyr Pauls, ayn Diener dyrvon wordn bin.24. I freu mi ietz ob dene Leidn, wo i zwögns enk dyrtragn mueß, denn d Verfolgung von n Kristn ist non nit an n End. I trag meinn Tail dyrvon um seinn Leib, dyr Kirchen, willn.25. I dien yn dyr Kirchen durch dös Ampt, wo mir dyr Herrgot übertragn haat, dyrmit i enk s Wort Gottes unverkürtzt verkündd.26. Dös Ghaimniss war von Eebigkeit verborgn und ist ietz yn seine Heilignen enthüllt wordn.27. Dyr Herrgot gwill ien zaign, wie sögnsreich und herrlich däß der Raunst für d Haidndietn ist: Dyr Krist ist ünter enk; er ist enker Hoffnung auf n Rued.28. Iem verkündd myr, indem myr alle Menschn mit aller Weisheit unterrichtnd und beleernd, dyrmit myr allsand in dyr Gmainschaft mit n Kristn vollet machend.29. Für dös spreitz i mi voll ein, mit dyr Kraft, dö wo yr gibt und in mir mächtig wirken laasst. Bavarian Bible 1998 De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)