Bibel in einem Jahr Oktober 12Jeremia 9:1-261. Mein, wär non grad mein Haaupt ayn Brunn, meine Augn ayn Quelln; durchhinaus Tag und Nacht wainet i de Gfallnen von meinn Volk!2. Härrschaft, haet i decht ayn Hörberg in dyr Wüestn; naacherd kännt i ainfach von meinn Volk furtgeen! Dös seind diend allss Eebröcher und ayn treuloose Hordn.3. Rödn wenn s tuend, schiessnd s nix wie Lugnpfeil ab; Lug und Trug ist gib und gaeb in n Land, und Waarhaftigkeit ist ayn Fremdwort. Die werdnd allweil grad non örger; mit mir aber habnd s nix eyn n Sin, sait dyr Herr.4. Sogar vor aynn Freund derfftß auf dyr Huet sein; nit aynmaal yn deinn aignen Bruedern kanst traun. Denn ayn ieder Brueder betriegt ainn, und ayn ieder Naahste lögt ainn auf s Kreuz.5. Ayn Ieder vierhartt dönn Andern; d Waaret wär dös Lösste, was s sagetnd. Iener Zung +kan weilete schoon grad non liegn; d Reib herzrugg kriegnd die ainfach niemer.6. Überall seghst grad Unterdruckung, Lug und Trug. Die +wollnd mi ainfach niemer kennen, sait dyr Trechtein.7. Drum, sait dyr Hörerherr, schmelz und läuttert i s. Was sollet i n aau sünst +machen mit meinn Volk?8. Ayn toedlicher Pfeil ist iener Zung; dö liegt und triegt. "Grüess di, Naachbyr!", sagnd s; dyrweil habnd s hint schoon s Mösser herausst.9. Und dös sollet i ien durchgeen laassn?, fraagt dyr Trechtein. An aynn sölchern Volk sollet i mi nit röchen?10. Über de Berg überhin gaa i reern und wainen; ayn Klaglied sing i über d Waidschaftn eyn dyr Steppn hindan. Denn verwüestt und oed lignd s; niemdd kimmt meer hin, nit aynmaal meer s Vih; ja, allsand Vicher und Vögl seind auf und dyrvon.11. Ruslham mach i zo n Trümmerhauffen, daa wo d Schäggl umaynandschleichend. D Judauer Stötn mach i zuer Oed; daa wont kain Mensch meer.12. So weis sollet halt ainer sein, däß yr de Zammenhäng seght, +zwö däß dös kimmt! Der sollet verkünddn, was iem dyr Herr eingibt, zwö däß s Land yso verwüestt werd, däß s wirklich wie ayn eehafte Wüestn ausschaugt!13. Dyr Trechtein gibt d Antwort: Weil s mein Gsötz verlaassn habnd, dös wo i ien göbn haan, weil s nit auf mi glustert habnd und von meinn Traun nix meer wissn wolln habnd,14. sundern netty naach ienerne Gviertschedln giengend, yn de Bägln naachhinlieffend, wie s ien schoon d Vorvätter eintrachtert hietnd.15. Drum, sait dyr Hörerherr, dyr Got von Isryheel: I gib iem aynn Wermuet z össn und ayn giftigs Säfterl z trinken.16. I zstraeu s unter Völker, die wo sö nit und ienerne Vätter eerst recht nit kennt habnd, und laaß s gscheid eyn n Krieg einhin, hinst däß i s ausgrott haan.17. Yso spricht dyr Hörerherr: Lustertß aynmaal! Ruefftß de Klagweiber zueher, die Weiberleut, wo Klaglieder singen künnend!18. Kemmen sollnd s und aft anfangen mit dyr Klag über üns, yso däß myr grad non schwimmend vor lautter Zäher.19. Lustert; ietz singend s! Ayn Klagliedl hoert myn aus Zien. Mein, wie haat s üns dyrwischt; ietz ist s netty aus mit üns! Furt müess myr aus dyr Haimet; zstürt habnd s üns ünserne Häuser.20. Weiber, hoertß yn n Herrn sein Wort; lostß drauf, was yr enk sagn mecht! Bringtß yn enkerne Töchter bei, wie myn klagt; aynand sollnd s ys Tootnlied beibringen!21. Dyr Baindlkraamer ist bei n Fenster einhergstign, sogar eyn de Pfläst einhin. Er rafft de Kinder von dyr Gassn wögg, de Burschn von de Plätz.22. D Leichnäm lignd wie dyr Mist auf n Feld, wie Garbn hinter de Ärnleut; die klaubt kainer zamm.23. Yso spricht dyr Trechtein: Dyr Weise sollt nit mit seiner Weisheit geudnen, dyr Röck nit mit seiner Kraft, dyr Reiche nit mit seine Schätz.24. Nän, wer si rüemen will, sollt s daa dyrmit tuen, däß yr Einsicht haat und mi kennt. I bin dyr Herr. I bin der, wo auf dyr Erdn Lieb, Recht und Gerechtigkeit bringt. Netty dös will i habn, sait dyr Trechtein.25. Ja, es kimmt ayn Zeit, sait dyr Herr, daa wo i sogar mit de Beschnitnen allsand abrechnet,26. ob dös ietz Güptn ist, Judau, d Roetem, Ämmannen, Mob und de Aufhingschertn in dyr Wüestn; denn für mi seind die allsand unbeschnitn, und aau dös gantze Isryheel ist für mi unbeschnitn, seght myn s von dyr Gsinnung her.Jeremia 10:1-251. Lostß auf dös, was enk dyr Trechtein sait, ös Isryheeler!2. Also, er sait: Nemtß nit d Sittn von de Haidn an, dyrschröcktß nit auf iewign wölcherne Himmlszaichen hin, und tuend s d Haidndietn hundertmaal!3. Denn, wie s die machend, dös ist allss ayn Bloedsin. Sö schlagnd syr ienerne Götzn eyn n Holz hindan und laassnd s mit m Mösser schnitzn.4. Aft werdnd s mit Gold und Silber verziert und yso angnaglt, däß s nit umfalln künnend.5. Die seind nit meerer wie ayn Krauterer eyn n Gabess. Rödn künnend s nit; und tragn mueß myn s, weil s nit geen aau künnend. Die brauchtß nit scheuhen; die schadnd niemdd und nutznd niemdd.6. Niemdd, o Trechtein, ist wie du: Grooß bist; d Macht von deinn Nam ist grooß.7. Wer färcht di nit, Künig von de Dietn? Dös steet dyr aau zue. Unter all de Weisn von de Haidndietn, in kainn Reich bei ien, ist kainer wie du.8. Die seind diend allsand Narrn, weil decht ayn Trumm Holz nix ausrichtt.9. Dyr Silberbschlag kimmt aus Tärschisch, s Gold aus Ofir, und machen tuet s dyr Schnitzer und Goldschmid. S Gwand ist aus krapper und rooter Wollwyt; guet gmacht seind s halt, sünst nix.10. Dyr Trechtein aber ist dyr waare Got, dyr löbete Got und Künig eebiglich. Von seinn Zorn bibnt d Erdn, und gögn sein Wuet künnend de Dietn nit an.11. Von de Andern dyrgögn sagtß is non: Die Götter, wo wöder önn Himml non d Erdn bschaffen habnd, sollnd decht von dyr gantzn Welt verschwinddn!12. Er aber haat d Erdn bschaffen mit seiner Macht, önn Erdkraiß pflötzt durch sein Weisheit, und durch sein Einsicht önn Himml ausgspannt.13. Laasst yr sein Stimm hoern, rauscht eyn n Himml obn schoon s Wasser aau. Wolkenn bringt yr von n End der Welt zueher; blitzn und rögnen laasst yr s, und önn Wind haat +aau er hint und schickt n.14. Daa kan dyr Mensch grad non daasteen und bloed schaun; und de Goldschmid mit ienerne Götznbilder künnend si +glei schleichen, denn an ienerne Bilder ist nix dran; wo wär n daa ayn Löbn?!15. Kainz seind s, gar nix; daa kanst grad drüber lachen! Wenn s ernst werd, müessnd s weiter.16. Anders ist s mit n Got von n Jaaggenn. Er ist dyr Bschaffer von alln, was s geit; und Isryheel ist dös Volk, wo iem ghoert. Dyr "Hörerherr" haisst yr.17. Du, wost belögert werst, pack ietz zamm,18. denn, sait dyr Trechtein, dösmaal vertreib i d Einwoner aus n Land! Die laaß i dösmaal yso einhin, däß s +wirklich s Denken anfangend.19. Dann haisst s: "Ou, ietz haat s mi aber grausig dyrwischt! Und i haet non gmaint aau, dös wär ayn Kranket, wie myn s halt tieweil haat."20. Ietz ist mein Haimet dyrhin; ietz segh i kain Müg +niemer! Meine Sün habnd mi verlaassn; die seind wögg. Niemdd schlagt myr s Zeltt wider auf und zieght de Blaah drüber.21. D Hirtn warnd ja so taeumisch, statt däß s um yn n Trechtein seinn Willn gfraagt haetnd. Dösswögn ist ien allss schiefgangen; und de gantze Herdd haat si verklaubt.22. Lostß; daa werd ietz grad öbbs aus n Nordn gmeldt; ayn Morddskrach ist! D Judauer Stötn machend die zo Trümmer, daa wo aft grad non d Schäggl wonend.23. I waiß s schoon, Herr, däß yn n Menschn sein Gschick nit in seiner Gwalt ist, und däß syr nit er selbn seinn Wög bestimmt.24. Herr, straaf üns non, aber übertreib s nit; tue s nit in n Zorn, nit däßst über s Zil aushinschiesst!25. Zürn diend lieber yn dene Völker, die wo von dir +gar nix wissn wollnd, yn de Stämm, die wo di nit anrueffend! Denn die habnd Jaaggen aber glei +dermaaßn hergnummen; verschlünddt und vernichtt habnd s is und sein Haimet verwüestt.Psalm 118:5-95. Wie i drinnghöng, rief zo n Herrn i. Er gerhoert mi, gmacht mi frei.6. Bei mir ist dyr Herr; i fircht nix. Wie kännt mir ayn Mensch daa an?!7. Bei mir ist dyr Herr, mein Beistand. Meine Hasser lach i aus.8. Bösser aufghöbt bist bei n Trechtein, als wie wennst auf Menschn traust.9. Bösser aufghöbt bist bei n Trechtein als bei Leut, wärnd s non so hooh.Sprüche 27:7-77. Dyr Satte stürt önn Hönig danhin; für n Hungrignen ist Händdigs süess.Kolosser 3:1-251. Ös seitß mit n Kristn mitaynand dyrwöckt; ströbtß drum naach dönn, was in n Himml ist, daa wo dyr Krist zuer Zesmen Gottes sitzt!2. Richttß enkern Sin auf s Himmlische und nit auf s Irdische!3. Denn ös seitß gstorbn, und enker waars Löbn ist mit n Kristn verborgn in n Herrgot.4. Wenn dyr Krist erscheint, er, ünsern Löbn, dann erscheintß aau ös mit iem und habtß tail an seiner Herrlichkeit.5. Drum toettß, was irdisch an enk ist, d Unzucht, Unstüem, Wollust, Begirdn und d Ruechischkeit, dö was nix Anderts ist wie Götzndienst.6. Mit all dönn zieght myn önn Zorn Gottes zueher.7. Früehers wartß aau ös drinn gfangen und liesstß enk ganz dyrvon beherrschn.8. Ietz aber solltß dös allssand ablögn, önn Zorn, d Wuet und de Booset. Aau mit n Fluechen und Saugloggnläuttn mueß s vorbei sein.9. Liegtß aynand nit an, denn ös habtß dönn altn Menschn zamt seine Taatn abglögt10. und seitß zo aynn neuen wordn. Auf s Bild von seinn Bschaffer hin werd yr erneuert, yso däß n dyr Mensch dyrkennt.11. Und es zölt aau niemer, ob myn von de Haidn older Judn ist, beschnitn older nity, Ungriech older Wilder, Bsaess older frei, sundern dyr Heiland ist allssand und in allsand.12. Dyr Herrgot liebt enk; ös seitß sein dyrkoorns Volk. Schaugtß von Noetn, däßß wirklich barmig, diemüetig, samftmüetig und geduldig seitß!13. Vertragtß enk mitaynand und vergöbtß aynander, wenn s öbbs göbn haat! Wie enk dyr Herr vergöbn haat, yso solltß is aau ös tuen.14. Zvürderst aber liebtß aynand, denn d Lieb ist dös, was enk zammhaltt und vollkemmen macht.15. Der Frid, dönn wo dyr Krist gibt, mueß in enkern Löbn önn Ausschlag göbn. Dyrzue seitß als Glider von dönn ainen Leib berueffen. Und danken solltß!16. De Botschaft von n Kristn sollt in irn gantzn Reichtuem bei enk wonen bleibn. Beleertß, ermantß aynand in aller Weisheit! Singtß mit Dankbarkeit in n Hertzn yn n Herrgot Sälm und Läis und Lobgsäng, wie s dyr Geist enk eingibt.17. Und wasß aau sagtß und tuetß, müg gscheghn in n Nam von n Herrn, yn n Iesenn. Durch iem danktß yn n Got Vatern!18. Ös Weiberleut, orddnetß enk yn enkerne Mannen unter, wie ys si zemt in n Herrn.19. Ös Mannen, habtß enkerne Weiber lieb, und seitß nit draet zo ien!20. Ös Kinder, folgtß yn enkerne Ölttern in allssand, denn yso ist s guet und recht in n Herrn.21. Ös Vätter, zentß enkerne Kinder nit, dyrmit s nit muetloos werdnd!22. Ös Bsaessn, folgtß yn enkerne irdischn Herrn in alln! Arechttß nit grad, däßß enk bei ain einschmaunltß und bei ien guet daasteetß, sundern aufrichtig aus Herrnfarcht!23. Tuetß enker Arecht gern, als wär s für n Herrn und nit für Menschn!24. Ös wisstß ja, däßß von n Herrn dös kriegn gaatß, was yr herghaissn haat. Dienen tuetß yn n Herrn, yn n Kristn.25. Wer Unrecht tuet, werd gstraafft dyrfür. Dyr Herr schaut nit auf s Litz. Bavarian Bible 1998 De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)