1. Dös haat myr dyr Trechtein angschafft: Kaauf dyr aynn leinern Gürtl und schnall dyr n umher, aber schau, däß yr nit naß werd!
2. Daa gakaauf i myr ainn, wie s myr dyr Herr auftragn hiet, und glög n an.
3. Und non aynmaal spraach dyr Trechtein zo mir:
4. Nimm dönn Gürtl, wost kaaufft und umhergschnallt haast, wandert eyn n Euffret umhin und verstöck n daadl in ayner Klumpsn!
5. Daa gieng i und verbarg n an n Euffret, wie s dyr Herr angschafft hiet.
6. Ayn hübschs Zeitl spaeter gsait myr dyr Trechtein: Ietz geest eyn n Euffret umhin und holst dönn Gürtl, dönn wost daadl verstöckt haast, wie i s dyr angschafft hiet.
7. Daa gmach i s yso und haet n dortn gsuecht. Der Lenddner aber war hin und niemer zo n Brauchen.
8. Ietz gsait myr dyr Trechtein weiter:
9. Yso spricht dyr Herr: Netty yso laaß i dö gantze Hoohfart von Judau und Ruslham vergeen.
10. Dös Lumpnvolk waigert si, auf mi z lustern, tuet, was s +gern tuet, und haat s mit anderne Götter, dient ien und bett s an; ietz sollt s +aau werdn wie ayn Lenddner, dönn wo myn zo nix meer brauchen kan.
11. Denn wie si ayn Gürtl föst an n Leib von n Man anschmiegt, grad yso haet i s gern ghaat, däß si allsand Judauer +mir anschmugnd, sait dyr Herr, däß s mein Volk, mein Ruem, Eer und Zier wärnd. Die gwollnd aber nity.
12. Ietz richt ien dös aus: Yso spricht dyr Trechtein, dyr Got von Isryheel: Ayn ieds Laegl kan myn voll Wein machen. Wenn s aft drauf sagnd: "Mein, gscheid ist der! Wie wenn myr dös nit +selbn wissetnd!",
13. naacherd antwortst ien: Yso spricht dyr Herr: I mach de gantzn Leut von dönn Land bsuffen, aau de Künig auf n Dafetntroon, de Priester, d Weissagn und allsand Ruslhamer.
14. I zhau s, ainn an n Andern, Vätter und Kinder, wie s hergeend, sait dyr Trechtein. I laaß kainn aus und verschoon niemdd; nän, erbarmungsloos rott i s aus.
15. Lostß und mörktß auf! Seitß nit so hoohmüetig; schließlich rödt dyr Herr!
16. Eertß önn Trechtein, enkern Got, ee wenn s dunkl werd, nit däßß aft eyn de Berg recht umaynandfalltß! Daa känntß naacherd ayn Liecht brauchen, aber er laasst s grad stokfinster werdn.
17. Wenntß aber nit lustertß, naacherd wain i halt haimlich über enkern Hoohmuet; aufhoern kan i niemer dyrmit, weil yn n Trechtein sein Herdd eyn d Verbannung mueß.
18. Sagtß is yn n Künig und yn dyr Künigsmueter: Abher von n Troon, weil s vorbei ist dyrmit, däßß enker ziere Kroon tragtß!
19. D Stötn in n Sundergau seind umzinglt, und niemdd kan s entsötzn. Dös gantze Judau werd verbannen, aber wirklich allsand.
20. Blick auf, Ruslham, und schaug, wie s von n Nordn abher dyrherkemmend! Was ist ietz mit derer Herdd, wo dyr antraut war, mit deine prächtignen Schaaf?
21. Was sagst n daa dyrzue, wenn i ain über di herrschn laaß, die wost dyr selbn herzogn und als Verbünddte angschaut haast? Tuet dyr n dös nit so wee wie yn aynn Weib in Kindsnoet?
22. Und wennst aft fraagst, zwö däß di dös dyrwischt haat, naacherd sag i dyr dös ain: Weilst so vil auf n Kärbholz haast, werst auszogn und gnootzärrt.
23. Mainst n, däß ayn Neger auf aynmaal sein Farb öndert older ayn Liebert seine Flöck? - Also! Naacherd werdtß aau ös nit bösser, woß dös Boese ainfach drinn habtß.
24. I verwae enk wie Fleidn, wie s dyr Wüestnwind verblaast.
25. Meerer haast nit verdient, sag dyr i, dyr Herr, weilst mi hintlaassn und auf Lugn gsötzt haast.
26. Ietz ziegh i di gnacket aus, däß dein Gotschänddigkeit aufkimmt,
27. deine Eebrüch, dein Gailigkeit, dein Bluetsunzucht. Auf de Hugln und waiß grad wo in n Glönd haan i deine Schandtaatn gseghn. Wee dir, Ruslham, wennst nit gwaltig umstöckst! Wann dös aynmaal öbbs werd?!
1. Yn n Herrn sein Wort ergieng an n Ierymiesn wögn dyr groossn Trückne:
2. Judau ist ausdürrt, seine Stötn verschmachtnd, d Leut sitznd in Bueßgwänder eyn n Bodm daadl, und s Klaggschrai von Ruslham steigt eyn d Hoeh.
3. De Vürnaemen schickend ienerne Eehaltn um ayn Wasser, aber die finddnd an n Brunn kains meer. Mit laere Krüeg kemmend s zrugg; daa steend s bloed daa und wissnd nit, was s sagn sollnd.
4. Weil s in n gantzn Land niemer grögnt haat, geit s kain Ärn, und de Bauern wissnd niemer weiter; ganz verzweiflt seind s.
5. D Hirschkue laast ir Kiz in n Stich, weil s selbn nix zo n Frössn finddt.
6. D Wildösln steend eyn de kalen Buggln obn und schnoflnd umaynand wie Schäggl. Die höngend grad non umaynand, weil s kain Gras meer geit.
7. Mein, o Herr, mir wissnd s schoon, däß myr gsünddt habnd; aber tue diend öbbs zwögns deinn Nam, o Trechtein! Allweil wider habn myr üns gögn di vergangen; und +wie myr üns gögn di versündigt habnd!
8. Hoffnung von Isryheel, Heiland in dyr Noot, zwö tuest n, wie wennst bei üns gar nit richtig dyrhaim wärst, gleichsam grad auf dyr Durchrais?
9. Kimm; tue diend nit, wie wennst nit weiterwissetst, wie ayn Harstner, der wo si niemer aushinseght! Gee, Herr, du bist diend voll bei üns, und mir seind dein! Werst üns decht nit verlaassn?!
10. Yso spricht dyr Trechtein zo dönn Volk: Waiß grad so umaynandsträwäntzn und grad nit bei mir sein, dös mögnd s! Aber dös mag i, dyr Herr, fein gar nit! I rechnet ienerne Sünddn zamm und raitt mit ien ab.
12. Aau wenn s fastnd, hoer i nit auf iener Fleeh; wenn s mit Brand- und Speisopfer dyrherkaemend, laasst mi dös kalt. Mit Krieg, Hunger und Seuchn mach i ien ayn End.
13. Daa gsag aber i: "O Herr, d Weissagn aber sagnd ien, es kaem kain Krieg und kain Hunger, und es kaem ien in dönn Land nix hin!"
14. Aber dyr Trechtein gaab myr an: Gee, die liegnd diend grad, aau wenn s is in meinn Nam tuend! Die haan i nit gschickt, und auftragn haan i ien aau nixn. Nit aynmaal grödt haan i mit ien. Dös habnd sö syr allss aus de Finger gsaugt; ja, dyrstunken und dyrlogn ist s!
15. Drum sag i, dyr Trechtein, dös Ain über die "Weissagn", wo in meinn Nam auftrötnd, aane däß is gschickt haet, und die wo behaauptnd, über dös Land kaem kain Krieg und Hunger: Netty durch n Krieg und Hunger gaand die Dyrstinker zgrundgeen.
16. Und die Leut, dene wo s weissagnd, gaand auf de Ruslhamer Gassnen umaynandlign, nidergströckt durch Hunger und Krieg. Niemdd grabt die ein, und ienerne Weiber und Kinder aau nit. Dös Übl, wo s taan habnd, laaß i voll auf ien zruggfalln.
17. Sag ien dös Ain: Durchhinaus Tag und Nacht fliessnd myr de Zäher aus de Augn. Mein Volk leidt furchbar an seine Wunddnen; sauber haat s is dyrwischt!
18. Gee i eyn s Feld danhin, lignd nix wie Leichenn umaynand von n Krieg her; kimm i eyn d Stat einhin, lignd de Verhungertn daadl. Und d Weissagn und Priester irrnd in n Land umaynand und seind mit ienern Tein an n End.
19. Haast n Judau wirklich ganz verworffen? Scheuhst n Zien grad non ab? Warum haast n üns yso gschlagn, däß myr niemer zo n Hailn seind? Mir haetnd non gmaint aau, dös werd schoon wider, aber nän, nix daa; allweil non örger ist s wordn!
20. Herr, mir göbnd s ja zue, däß myr gögn di gsünddt habnd, und ünserne Vätter aau schoon.
21. Verwirf üns diend nit, Trechtein, und wär s grad zwögns deinn Nam! Werst diend nit önn Troon von deinn Rued verstoessn?! Denk doch an deinn Bund mit üns; dönn gibst decht nit auf, older?!
22. Kan s n ainer von dene Haidngötzn rögnen laassn? Older rögnt dyr Himml von selbn? Dös tuest diend du, o Herr, ünser Got! Auf di vertraun myr, denn von dir geet dös allss aus.
15. Bei de Grechtn werd gscheid gjublt: "Frastig haat dyr Trechtein gwirkt.
17. Nän, i stirb nit, i löb weiter, und i kündd yn n Herrn sein Werch.
18. Hart haat mi dyr Trechtein züchtigt, aber sterbn ließ er mi nit.
19. Machtß de Templtoerer weit auf. Laasstß mi ein, i dank yn n Herrn!
20. Durch dös Toor geet s zo n Trechtein. Einhin derf daa grad ayn Frumms.
9. Salböl und Rauck erfreund s Hertz; raatt dyr ayn Freund, sticht dös allss.
1. Von n Paulsn, Silfansn und Timyteusn an de Tessyloninger Gmain, was yn n Got Vatern und Herrn Iesenn Kristn ghoert. Gnaad sei mit enk und Frid!
2. Mir dankend yn n Herrgot für enk allsand, allweil wenn myr in ünserne Gebeter an enk denkend.
3. Inständig wah myr üns vor n Herrgot, ünsern Vatern, wieß enkern Glaaubn in Taatn umsötztß, wie enk enker Lieb zo Wercher treibt und wie standhaft däßß auf n Iesenn Kristn, ünsern Herrn, hofftß.
4. Von n Herrgot gliebte Brüeder, mir wissnd ja, däß yr enk dyrkoorn haat.
5. Denn mir habnd enk d Froobotschaft nit grad ainfach +prödigt. Daa war ayn Kraft dyrhinter, dyr Heilig Geist haat gwirkt, und mir warnd vollet überzeugt von alln. Ös wisstß is ja, wie myr bei enk auftrötn seind, und zwaar enkerthalbn.
6. Und ös seitß ünsern Beispil gfolgt und Kebn von n Herrn wordn. Gögn alln Druk, all Drangsal habtß ys Wort mit derer Freud angnummen, wie s von n Heilign Geist kimmt.
7. Yso wurdtß ös ayn Vorbild für alle Glaauber z Mächtn und in Ächau.
8. Von enk aus drang yn n Herrn sein Wort aber nit grad auf Mächtn und Ächau, sundern überall haat si dös mit enkern Gotsglaaubn umydumgsprochen, däß mir daa weiter nix meer drüber sagn brauchend.
9. Überall verzölnd s, wie guet däßß ös üns aufgnummen habtß und wieß enk umbb de Götzn zo n Herrgot bekeert habtß und ietz yn n löbetn und waaren Got dientß,
10. und däßß seinn Sun von n Himml her verwarttß, önn Iesenn, dönn was yr umbb de Tootn dyrwöckt haat und der was üns umbb n künftign Gricht erloest.