Bibel in einem Jahr
Oktober 5

1. Dyr Geist von n Trechtein, meinn Got, ist über mi kemmen. Dyr Herr haat mi gsalbt, däß i yn de Elendn ayn frooe Botschaft bring, däß i die mit aynn brochnen Hertzn aufricht, yn de Gfangnen d Entlaassung kündd und de Befreiung yn de Gfössltn,
2. däß i dö Zeit ankündig, daa wo dyr Trechtein Gnaad uebt und aber aau seine Feindd straafft, däß i alle Trauretn troest und
3. yn de Trauretn von Zien wider Freud bring. Schmücken sollnd sö si statt mit Aschn einstraeun, salbn statt in n Sak geen, jubln statt verzweiflt sein. "Grechtetaichenn" gaat myn s nennen; dyr Trechtein haat s pflantzt, dyrmit yr seinn Ruem meert.
4. Dann baund s de uraltn Trümmerstötn wider auf und richtnd de Getrümmer von ienerne Vorfarn wider her. De verwüesttn Stötn baund s wider auf, aau wenn s kunnerlang yso daaglögn seind.
5. Fremdling gaand bei enk dienen und enkerne Herddn hüettn; sö arechtnd auf enkerne Felder und in enkerne Weinleittnen.
6. Ös allsand aber werdtß "Priester von n Trechtein" gnennt, und "Diener von ünsern Got". Ös gaatß önn Reichtuem von de Dietn gniessn und künntß mit ienern Bsiz prozn.
7. Doplt arg seitß einhintaucht wordn, angspibn und dyrzannt; und drum gaatß aau zwaimaal so vil bsitzn wie vorher in enkern Land und eebiglich enker Freud dran habn.
8. Denn i, dyr Trechtein, lieb s Recht und haan Schaach und Raaub dick. Treu bin i und gib ien önn Loon, und i schließ mit ien aynn eebignen Bund.
9. Ienerne Naachkemmen sollnd bei alle Dietn bekannt sein, ienerne Kinder unter alle Völker. Ayn Ieder, wo s seght, gaat kennen, däß dös die Naachkemmen seind, wo dyr Trechtein gsögnt haat.
10. Von Hertzn will i mi freun über n Trechtein; jubln gaa i über meinn Got. Denn er haat mi mit Heil und Signumft eingwänddt. I bin wie ayn Hoohzeiter mit seinn Gschmuck und wie ayn Braut mit irn Gschmeid dran.
11. Denn yso wie d Erdn Pflantznen spriessn laasst und dyr Gartn seine Frücht bringt, netty yso bringt dyr Trechtein, mein Got, de Grechtet vürher, und önn Ruem vor alle Völker.
1. Um Zien willn mueß s ausher; zwögns Ruslham kan i nit staet bleibn, hinst däß iem d Röttung durchherbrochen ist wie ayn neuer Tag, wie s Liecht von aynner flammetn Fackl.
2. Dann seghnd d Völker dein Grechtigkeit und allsand Künig deinn straaletn Rued. Mir ruefft di mit aynn neuen Nam, aynn Nam, dönn wo dyr dyr Trechtein selber ausgsuecht haat.
3. Dyr Trechtein haat di in dyr Hand wie ayn zierliche Kroon. Wie aynn küniglichnen Haauptbund gaat di dein Got fösthaltn.
4. Daa werst niemer "de Verstoessne" gnennt und dein Land aau niemer "d Oed", sundern du "de Trechteinwunn" und dein Land "s Trechteingmahl". Denn dyr Herr haat mit dir sein Freud, und dein Land ist iem vermehlt.
5. Wie si dyr Bursch mit dyr Junggfrau vermehlt, yso macht di dein Volk wider zo dönn Seinn und sorgt für di. Wie si ayn Hoohzeiter über sein Braut freut, yso freut si aft dein Got über di.
6. Auf deine Mauern, Ruslham, haan i Wächter postt. Tag und Nacht habnd die Dienst. Ös, woß önn Trechtein an seinn Anthaiß erinnern solltß, schweigtß fein nit!
7. Laasstß iem non kain Rue, hinst däß yr Ruslham wider aufbaut haat, hinst däß yr s auf dyr gantzn Welt berüemt macht!
8. Dyr Trechtein haat s gschworn, und mit seiner Macht sorgt yr aau dyrfür: Nie wider gib i deinn Traid yn de Feindd z össn; nie meer trinkend Fremde deinn Wein, für dönn wasst di yso abgräggert haast.
9. Nän, össn sollt önn Traid schoon der, wo n gärnt haat, und önn Trechtein dyrfür preisn. Und önn Wein sollt trinken, wer n glösn haat, in de Vorhöf von meinn Heiligtuem.
10. Zieghtß durch de Toerer aushin und bantß yn n Volk aynn Wög! Bautß ayn Straass und raeumtß d Stäin wögget! Stölltß ayn Zaichen auf für de Dietn!
11. Lostß, was dyr Herr in dyr gantzn Welt ankündigt: Sagtß yn Zien: Schaug, dein Rötter kimmt! Dös Volk, wo yr zo dönn Seinignen gmacht haat, ist mit iem dyrbei; die, wo zo iem ghoernd, laauffend iem voraus.
12. Die werdnd aft s "heilige Volk" und de "Erloestn von n Trechtein" gnennt. Und di, Ruslham, nennt myn de "begerte, niemer verlaassne Stat".
9. Bau auf n Herrn grad, Israel! Er ist enk Hilf und Schirm.
10. Nit zlösst giltt s aau enk Ärner. Dyr Trechtein steet enk bei.
11. Ös, seine Diener alle, vertrautß non auf n Trechtein! Er ist enk Hilf und Schild.
12. Er denkt an üns und sögnt üns, dös gantze Heiwisch Isryheel, und d Ärner aau dyrmit.
13. Dyr Herr sögnt seine Diener, ob grooß ains ist, ob klain.
24. Dyr Ghässige verstöllt sein Röd; verwimmlt ist yr, hinterdruckt.
25. Mag yr aau scheißfreunddlich sein, trau iem nit, so falsch ist der!
26. Leixt yr aau: "I hass doch niemdd!", kimmt s schoon auf, wenn s Volk zammkimmt.
1. Ös Kinder, folgtß yn de Ölttern, wie s dyr Herr will und wie s billig ist!
2. "Eer deinn Vatern und dein Mueter!" ist ayn Haauptgebot und binhaltt ayn Verhaissung:
3. "dyrmit s dyr guetgeet und däßst lang löbst auf dyr Erdn."
4. Ös Vätter, boosertß enkerne Kinder nit, sundern zieghtß is yso auf, wie dyr Herr dös habn will!
5. Ös Bsaessn, folgtß yn enkerne irdischn Herrn treusam und klagloos und aau lautter, wie wenn s dyr Krist wär.
6. Arechttß nit grad, däßß enk bei de Aigner einsüeßltß und auf iener Gunst kemmtß, sundern werchtß wie Bsaessn von n Kristn, wo von Hertzn önn Willn Gottes tuend!
7. Dientß so freudig, wie wenn s yn n Herrn wär und nit yn Menschn!
8. Ös wisstß ja, däß dyr Herrgot yn aynn Iedn, was yr Guets taan haat, vergiltt, ob yr ayn Bsaess ist older frei.
9. Ös Aigner, machtß is grad yso mit enkerne Bsaessn! Laasstß dös Drooen sein! Denktß dran, däßß in n Himml ainn und dönn selbn Herrn habtß, und däß der nit auf s Litz schaut!
10. Und weiters non: Suechtß enker Kraft in n Herrn und in seiner Frastmunt!
11. Lögtß de Brünn von n Herrgot an, dyrmitß yn n Teufl seine Wempfln widersteen künntß!
12. Mir habnd y nit gögn Leut aus Fleish und Bluet zo n Kömpfen, sundern gögn d Fürstn und Gwalttn und Herrscher von derer finstern Welt, gögn allsand boesn Geister unter n Himml.
13. Also lögtß de Brünn von n Herrgot an, däßß widersteen künntß, wenn s Unheil anruckt, und däßß sigreich standhalttß und auf n Postn bleibtß!
14. Seitß also standhaft, gürttß enk mit dyr Waaret, pantzertß enk mit dyr Loosspraach
15. und beschuehtß enk mit dyr Pfraitet, d Froobotschaft von n Frid z verbraittn!
16. Und zvürderst greifftß zo n Schild, yn n Glaaubn! Mit dönn künntß allsand Feuerpfeil von n Teufl abwörn.
17. Sötztß ys Heil als Helm auf und nemtß als Schwert önn Geist, dös haisst s Wort Gottes!
18. Laasstß nit aus mit n Bettn und mit n Fleehen durch n Geist! Seitß wachsam und bettß geduldig für allsand Kristner,
19. drunter aau für mi, däß myr dyr Herrgot eingibt, was i sagn mueß, wenn s drauf ankimmt, freimüetig s Ghaimniss von dyr Guetmaer zo n Verkünddn.
20. Als sein Sendling sitz i ja ietz in n Hefn. Bittß, däß i s frei ausher kündd, wie s myr auferlögt ist!
21. Dyrmitß aau ös erfartß, wie s myr geet und was i yso tue, gaat enk dyr Tüchikuss dös allss berichtn, mein lieber Brueder und treuer Helffer in n Dienst von n Herrn.
22. I schick n aignst zo enk, dyrmitß erfartß, wie s bei üns geet, und däß yr enk ayn Weengerl aufrichtt.
23. Frid sei mit de Brüeder, Lieb und Glaaubn von n Got Vatern und von n Herrn, yn n Iesenn Kristn!
24. Gnaad sei mit allsand, wo önn Iesenn Kristn, ünsern Herrn, inständig liebhabnd!
Bavarian Bible 1998
De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)