Bibel in einem Jahr August 14Hiob 19:1-291. Daa gaab iem dyr Hieb zrugg:2. "Wie lang wolltß mi mit enkern Gwärtl non quöln?3. S zönte Maal schmaehtß mi schoon und schamtß enk scheint s nit.4. Wär aau öbbs dran, dann gäng s enk zamtdönn nix an.5. Wolltß enk ös wirklich als mein Richter aufspiln?6. Dyrkenntß is enddlich, däß dyr Herrgot mi würgt, mi von seinn Schweiber niemer auskemmen laasst.7. Und schrei i 'Saustall!', dann gibt niemdd mir öbbs an; ruef i um Hilf, dann geet dös niemdd scheint s öbbs an.8. Mein gantze Zuekumft haat vernaglt er mir. I kan nit weiter; er verdunklt meinn Wög.9. D Eer und mein Anseghn haat yr wögggnummen mir.10. Nix haat yr laassn, sogar d Hoffnung mir gstoln.11. Er boosert ob mir; wie ayn Feind bin i iem.12. D Hörscharn von iem bedruckend mi mitaynand. Belögern tuend s mi, und i kan niemer aus; gheif habnd s umzinglt mi, mein Haus und Dyrhaim.13. Mein gantze Sippn haat yr untreu mir gmacht.14. Bsuechen will aau niemdd mi, verwandt older nit.15. Yn meine Eehaltn bin ayn Fremder i wordn. Schaun tuend s, wie wenn i von de Undietler kaem.16. Und ruef meinn Knecht i, tuet dyrgleichen nix er. Bittn und betln derffet i dönn non gar.17. Mein Weib rimpft d Nasn; derer kanst nit recht schaugn; und meine Klainen wollnd nix wissn von mir.18. Tiemdd kemmend Lausbuebn, nix wie Blecken eyn n Kopf.19. All meine Spezi'n machend um mi aynn Bogn. All meine Liebn seind myr abtrünnig wordn.20. Haut und Bain bin i; nix wie s Zandfleish ist blibn.21. Dyrbarmtß, dyrbarmtß enk! Sagtß, wo seitß denn, ös Freundd? Troffen und plaagt haat mi yn n Herrgot sein Hand.22. Verfolgtß mi aau non; glangt dyr Herrgot nit schoon? Gnueg künntß ös nie kriegn; laasstß meinn Fleish diend ayn Rue!23. Wurdd diend mein Gsagets in ayn Inschrift eingrabn,24. eingschlagn und gschrimpft eyn Ort, ob Blei older Föls.25. Haauptsach, i waiß von meinn Erloeser: Er löbt! Er gaat si lösstlich über d Erdn erhöbn.26. Mein Haut ist zfrössn, und mein Fleish schaut schieh aus. Dennert bekimm i yn meinn Herrgot dyrainst.27. Iem selber segh i, wie yr wirklich halt ist. Dös ist mein Hoffen und mein Mendung fürbaß.28. Maintß aft, ös schaugtß, däßß gögn mi iewign öbbs finddtß,29. füeltß enk nit z sicher, denn ys Schwert ist enk gschribn! Dann kimmt dyr Herrgot, laasst seinn Zorn an enk aus. Bilddtß enk nit ein, ös kaemtß yn n Gottesgricht aus!"Hiob 20:1-291. Daa gantwortt dyr Nämerer Zofär:2. "Ietz kan i mi niemer haltn; i mueß rödn, i kan nit aus.3. I hoer grad, däßst mi belaidigst, doch i antwortt bsunnen drauf:4. Dös ist diend yso seit Altters, seit yr n Menschn bschaffen haat:5. Wie lang jublt gar dyr Sünder? Schnell ist d Freud von n Gleissner aus.6. Stöckt yr d Nasn aau gan Himml, däß s iem obnet einhinrögnt -7. wie sein aigner Scheiß vergeet yr; wer n kennt haat, fraagt: 'Wohin?'8. Wie ayn Traaum verfliegt yr spurloos, wöggjagn tuend s n wie de Trud.9. Wer n gseghn haat, finddt n niemer; und sein Lostat ligt aft oed.10. Schoen tuen müessnd yn de Opfer seine Sün und teichen allss.11. D Schneid und Frastmunt, wo yr ghaat haat, müessnd mit iem nein eyn s Grab.12. S Übl schmöckt iem schoon so süess gar, däß yr s mit dyr Zung verstöckt,13. däß yr s niemer liess und hergaeb, maint, in n Rachn blib s iem gwiß.14. Tief eyn n Leib drinn aber haat s n; daa werd d Speis zo Naaterngift.15. Was yr gschlünddt haat, mueß yr ausspeibn; ausher treibt dyr Herr iem allss.16. Was yr trinkt, ist s Gift von Schlangenn; drum aau enddt yr durch ienn Biß.17. Iem fliesst niemer Höng und Milich; seine Ölkrüeg werdnd nit voll.18. Was yr grafft haat, mueß yr zrugggöbn; ieder Gnuß ist iem versagt.19. Arme gmüessnd dyrfür blüettn; seine Häuser, allss war graaubt.20. Kan der Krüppl denn nie gnueg kriegn? Dös röcht si aft bitter non!21. Zammgschluckt haat yr, was grad hergieng; doch i sag, dös tuet kain Guet!22. Trotz alln rutscht yr ab eyn s Elend. Er ist ietz de örmste Sau.23. Wenn yr mampft non, laasst dyr Herrgot über iem sein Zorngricht loos.24. Flüchtt yr vor aynn eisern Harnasch, trifft n schoon dyr eeher Pfeil.25. Zieght yr n ausher unter Höllnquaaln, kimmt de Toodsangst über iem.26. Pöch und Schwefl seind iem aufgsötzt; dran kimmt, was non blibn iem ist.27. Und dyr Himml döckt sein Sündd auf, d Erdn baeumt si gögn iem auf.28. Allss werd wögggschwaibt, was yr gspart haat; gspraitt werd allss, wenn s Zorngricht kimmt.29. Werst ys seghn, so geet s yn n Fräfler; dös haat iem dyr Herrgot gschribn!"Psalm 95:6-116. Kemmtß, spraitt myr üns und falln myr nider vor ünsern Bschaffer. Vor n Herrn knie'n myr hin.7. Iem, ünsern Got, sein Volk seind mir, seine Schaaf mir, er dyr Hirt üns. Wenntß non heut grad losetß, was yr will!8. Tuetß nit wie z Weig-Weig! Wie war s daa drausst; yso kunntß bocken!9. Versuechen taatnd s mi; haetnd diend kennt mein Macht!10. Vierzg Jaar lang hiet i s dick, dö Bruet. Nän, die gwollnd von mir nix wissn. Iener Hertz war waiß grad wo eyn Ort, bei mir aber nit. Drum schwor i mir, so zornig war i: "Dös Land kriegnd s nit; kriegnd niemaals ayn Rue."11. 0Sprüche 23:4-54. Tue di nit um Reichtuem abhin, gäng s auf Köstn von dyr Einsicht!5. Flüchtig ist yr, schaugst, verfliegt yr, steigt yn n Adler gleich gan Himml.Römer 13:1-141. Ayn Ieder sollt si yn dyr Obrigkeit unterorddnen, wo über iem gstöllt ist. Denn es geit kain Obrigkeit, wo nit von n Herrgot kaem; ayn iede ist von n Herrgot eingsötzt.2. Wer si also yn dyr Obrigkeit widersötzt, stöllt si gögn d Orddnung Gottes; und wer si +iem entgögnstöllt, gaat sein Straaff schoon kriegn.3. Wer dös Guete tuet, braucht d Obrigkeit nit scheuhen, grad wer öbbs Unrechts tuet. Willst also, däßst d Obrigkeit nit scheuhen brauchst, naacherd tue dös Guete, däß s di aau dyrkannt.4. Si steet in n Dienst von n Herrgot zo deinn Böstn. Wennst freilich Übl tuest, dann haast alln Grund zo n Ferchtn, denn nit umysunst haat s ys Recht zo n Straaffen. Aau +daa drinn ist s in n Dienst von n Herrgot, däß s d Übltaeter straafft.5. Von Noetn muesst irer gfölgig sein, nit grad, weilst sunst gstraafft wurddst, sunders zvürderst zwögns deinn Gwissn.6. Zaltß dösswögn aau Steuern, denn die, wo d Steuern einzieghnd, seind yn n Herrgot seine Diener.7. Göbtß yn allsand, wasß ien schuldig seitß, ob s ietz Steuer older Zoll ist, Achtung older Eer.8. Bleibtß yn niemdd öbbs schuldig; bloossig d Lieb, dö schuldtß aynander allweil. Wer önn Naahstn liebhaat, der haat s Gsötz erfüllt.9. Denn de Geboter: "Du sollst d Ee nit bröchen, du sollst niemdd umbringen, du sollst nit steln, di sollt nit glustn!" und allsand andern kan myn in dönn ainn Saz zammfassn: "Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn!"10. D Lieb tuet yn n Naahstn ja nix Boess an. Also ist d Lieb d Erfüllung von n Gsötz.11. Dös allss ghoert her, dyrmit däßß wisstß, wie spaet däß s ist. Schoon ist s so vil, däßß aufsteen müesstß von n Schlaaf. Denn ietz ist s Heil üns naeher als wie dyrselbn, daa wo myr glaaubig wurdnd.12. D Nacht ist schoon fast umhin; bald werd s ietzet Tag. Lögn myr also d Wercher von dyr Finster ab und rüst myr üns mit de Waffnen von n Liecht!13. Löbn myr eernhaft wie bei n Tag, nit mit Frössn und Sauffen, Ausschwaiffung und Unzucht, Streit und Eifersucht!14. Lögtß önn Herrn an, önn Iesenn Kristn, und pflögtß aau enkern Leib, aber nit yso, däß yr grad recht gailig werd! Bavarian Bible 1998 De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)