Bibel in einem Jahr September 7Jesaja 5:1-301. Ietz sing i halt ayn Liedl von meinn Liebstn und von seiner Weinleittn: Mein Liebster hiet aynn Weinberg; ganz fruchtbar war s daa obn.2. Er grueb n um, taat d Stäin wögg, gsötzt böste Rebn grad ein. Aynn Wachtturm gstöllt yr einhin und glögt ayn Torggl an. Dann ghofft auf süesse Traubn er; härb warnd s wie nonmaal was!3. Ös Ruslhamer, Judner, ietz urtltß ös aynmaal bei mir und bei meinn Wingert; ietz spröchtß öbbs zo dönn Strit!4. Was haet i n non gar tuen solln für n Weinberg ausser dönn? Daa ghoff i, däß s recht süess werdnd, doch sauer wurdnd de Börl!5. Af ietz gaa i enk flüstern, was i mit n Weinberg mach: Sein Heckn werd verweitert; dann rueschnd d Vicher nein. Sein Mauer brich i wögget; aft tooscht allss nein, was kimmt.6. I mach ayn schiere Oed draus; niemdd schneidt meer seine Rebn. Mir sollt n niemer häuerln; mügnd Dern und Distln gruenn! De Wolkenn unterschaf i, aynn Rögn iem non zo n Göbn.7. Yn n Hörerherrn sein Weinberg, ja, dös ist Isryheel! Und d Judauer seind d Weinstöck, wo er zuer Freud haat pflantzt. Gmaint haet yr, allss kännt pässn, doch nix ist gwösn dyrmit. Gerechtigkeit haet sein solln - Entrechtte hoert yr schrein.8. Wee enk, woß ain Haus naach n andern hinstölltß und ain Feld naach n andern dyrkräultß, hinst däß nix meer übrig ist und s Land enk yllain ghoert!9. I hoer netty, was dyr Hörerherr spricht: Waarlich, alle enkerne Häuser gaand verfalln; niemdd meer wont drinn, so stattlich wie s aau seind.10. Ayn Weinleittn mit zöhen Tagwerch dyrgibt grad ayn Kerbl Traubn, und ayn Sak Saam grad aynn Krueg Traid.11. Wee enk, woß schoon in aller Frueh auf s Bier aus seitß und pappen bleibtß hinst eyn de tieffste Nacht, daa woß enk mit Wein zuetegltß!12. Bei dene Säus werd zitert und ghärpft, pauckt und gfloett; aber was dyr Trechtein tuet, juckt die gar nit; was yr vollbringt, ist ien bluntzn.13. Drum mueß mein Volk eyn d Verbannung, weil s mi nit kennen will. S Volk kimmt zamt de Gwäppltn um vor Hunger, verschmachtt vor Durst.14. Dyr Baindlkraamer geet um und kan schierger niemer gnueg kriegn, yso däß Maiste wie Minste weiter müessnd, dös gantze gschrirne Gschwerl.15. Yso werdnd die diemüetigt und gföllt. Ja, yso +geet s mit n Hoohmuet!16. Dyr Hörerherr ist erhabn und sorgt für s Recht; dyrmit zaigt si dyr heilige Got als dyr Heilige. Er urtlt gerecht.17. Dann waidnend Lämpln auf de Getrümmer, wie wenn s iener Waid wär; rund und puncket werdnd d Schaaf daadl.18. Wee enk, woß d Straaff weilete mit n Glässl zueherzieghtß und d Sündd wie mit n Sail.19. Ös sagtß: "Der sollt schnell tuen; der sollt si schicken, däß myr s seghnd! Was dyr Heilige von Isryheel eyn n Sin haat, sollt husig kemmen; dös wolln myr ietz schoon wissn!"20. Wee dene, wo s Übl guet und s Guete übl nennend, die wo d Finster zo n Liecht und s Liecht zuer Finster machend, s Händdige süess und s Süesse händdig!21. Wee dene, wo mainend, sö selbn haetnd d Weisheit pfachtt, und glaaubnd, sö wärnd de ainzignen Gscheidn auf dyr Welt!22. Wee dene, wo Höldn seind als Kampftrinker und Röckn bei n Bier Vernichtn,23. wo de Schuldignen freispröchend, weil s bestochen wordn seind, und yn n Grechtn sein Recht verhaltnd.24. Wie s Feuer d Stupfln weiterraeumt und s dürre Gras einäschert, yso sollt s mit ien aau geen. Die sollnd mit Stok und Stil ausgrott werdn, weil sö si um yn n Hörerherrn sein Weisung nix gschert habnd und über s Wort von n Heilignen von Isryheel glöstert.25. Drum entbrinnt yn n Trechtein sein Zorn gögn sein Volk; er glangt hin auf s Volk und haut zue. Daa dyrbibnend de Berg, und d Leichnäm lignd auf de Gassnen wie ayn Gräffl. Und sein Zorn laasst allweil non nit naach; nän, es geet non allweil weiter.26. Er deutt yn aynn Volk ganz weit wögg, an n End der Erdn; yn dönn pfeifft yr, und schoon kimmt s dyrher aau.27. Daa ist kainer müed bei dene, kainer stolpt, und kainer napfetzt ein. Yn kainn reisst dyr Gürtl ab older ayn Schuehbänddl.28. Ienerne Pfeil seind scharf und all ienerne Bögn schoen gspannt. D Hüef bei ienerne Roß seind scharf wie Stain; und d Röder sausnd dyrhin wie dyr Sturm.29. Ayn Gstüett ist, wie wenn ayn Leeb brüelt, glei gar ayn Welf dyrvon. Er gront und packt sein Beuttn, schlaipft s mit, und niemdd reisst s iem wögg.30. Und brausn tuet s über ien seln Tag wie s Mör. Wo myn aau hinschaugt auf dyr Erdn, seghst grad Finster voller Angst; und s Liecht ist mit Wolkenn verlögt.Jesaja 6:1-131. In n Toodsjaar von n Künig Usies saah i önn Trechtein. Er gsitzt auf aynn hoohen und erhabnen Troon. Sein Gwandsaaum gfüllt önn Templ aus.2. Über iem stuenddnd Serefn. Ayn ieder hiet söx Flügln; und mit zween gabdöckend s iener Gsicht, mit zween d Füess, und mit zween flognd s.3. Sö rieffend aynander zue: "Heilig, heilig, heilig ist dyr Herr der Hörer. Voll von seiner Darwart ist de gantze Erdn."4. De Drischübln gabibnd bei ienern Rueffen, und in n Templ zog ayn Raauch auf.5. Daa rief i aus: "Aus und gar ist s mit mir! Allss, was i sag, ist unrain; und i löb in aynn Volk, bei dönn wo ayn ieds Wort unrain ist. Und daa haan i selbn önn Künig, önn Hörerherrn, gseghn!"6. Daa flog ainer von de Serefn auf mi zue. In dyr Hand hielt yr ayn glüehete Koln, dö wo yr mit ayner Zang von n Altter abhertaan hiet.7. Dö ghabt yr myr eyn s Mäul anhin und gsait: "Dyrmit, däß dyr dö Koln anhinkemmen ist, ist dein Schuld tilgt und dein Sündd gsuent."8. Drafter ghoer i yn n Trechtein sein Stimm sagn: "Ja, wem schick i n ietz grad? Wer geet n für üns?" Daa gantwort i: "Daa bin i; nimm halt +mi!"9. Daa gsait yr: "Also gee und richt yn dönn Volk aus: 'Hoern solltß, hoern, aber nix versteen! Seghn solltß, seghn, aber nix dyrkennen!'10. Verbain dös Volk, verschopp iem d Oorn, papp iem d Augn zue, däß s nix seght und hoert, nit einsichtig werd, nit umstöckt und nit gnist."11. I gfraag: "Und wie lang, Herr?" Er gantwortt: "Hinst däß d Stötn veroedt seind und niemdd meer drinn ist, kains meer in de Häuser, hinst däß d Äcker ayn Wüestn wordn seind.12. I treib die Leut weit furt, und aft ist s Land laer und verlaassn.13. Und wenn non ayn Zöntl dyrvon drinn bleibt, werdnd aau die aft verhört. Wie bei ayner Aich older Terbintn aber dyr Stok bleibt, wenn myn s ummacht, bleibnd halt die über, z haissn als ayn gweihts Gschlächt."Psalm 105:23-2623. Israel kaam Güptn zue. Gast wurd s in n Hämerland.24. S Volk ließ dyr Herrgot daadl ausgsprochen fruchtbar werdn, so däß s gar störcher wurd wie sein Bedruckervolk.25. Er graitzt de Güptn auf; Hass auf sein Volk gakriegnd s. Fuxn und schinddn taatnd s de Seinn, was grad gieng.26. Er gschickt önn Mosenn aft, dös war sein treuer Knecht, und gwölt önn Ärenn aus. Der gieng mit iem aau mit.Sprüche 24:28-2928. Zeug nit falsch gögn deinn Naahstn; zeugst gögn iem, mueß s aau stimmen!29. "I zal s haim iem, was yr mir taan haat.": Tue dös nity; nän, dös derf nit sein!1 Korinther 15:29-5829. Wie kaemend sünst aau ain dyrzue, däß sö si für Toote taauffen laassnd? Wenn Toote nit dyrwöckt werdnd, zwö liess myn si dann für ien taauffen?30. Und zwö taetnd üns dann mir non abhin, bständig unter Gfaar für Leib und Löbn?31. Töglichs Tags schau i yn n Tood eyn s Aug. Ja, Brüeder, dös ist so waar, wieß ös mein Stolz seitß in n Iesenn Kristn, ünsern Herrn.32. Was haet i n naacherd dyrvon, däß i z Effhaus wie mit wilde Vicher kömpft haan? Wenn Toote nit dyrwöckt werdnd, naacherd, haiß i dar, fröss myr decht und sauff myr, weil s üns ee bald d Schaufl aufhinhaund!33. Laasstß enk nit verlaittn! Schlechter Umgang verdirbt guete Sittn.34. Schautß, däßß d Reib kriegtß, und wenddtß enk von dyr Sündd ab! Von enk habnd ain von n Herrgot diend kain Anung. Dös ghoert ietz iewet her, auf däßß enk schamtß.35. Ietz kemmend so Schlauhleynn: "+Wie werdnd n de Tootn dyrwöckt? Und wie schaut d daa mit n Leib aus?36. Ayn saudumme Fraag! Was myn saet, werd aau nit löbndig, wenn s nit stirbt.37. Und was myn anbaut, haat non nit dö Gstaltt, wo s kriegt. Es ist halt grad ayn Kerndl, sei s ayn Waitz older was dyrwöll.38. Dyr Herrgot gibt iem dö Gstaltt, wo yr vorgseghn haat, ieweils naach dyr Art halt.39. Aau d Löbwösn habnd nit allsand de gleiche Gstaltt. Dyr Mensch schaut andert aus wie d Haustierer, d Vögl andert als wie d Fisch.40. Dann geit s Himmlskerper und irdische. D Schoen von de himmlischn ist andert wie von de irdischn.41. D Sunn glantzt andert wie dyr Maand, und d Stern wider andert. Aau de Gstirner unterscheidnd si durch ienn Glanz.42. Grad yso ist s mit de Tootn ienerner Urstöndd. Was gsaet werd, ist verwöslich, was dyrwöckt werd, unverwöslich.43. Was anbaut werd, ist armsölig, was dyrwöckt werd, herrlich. Was gsaet werd, dös ist schwach; was dyrwöckt werd, dös ist starch.44. Gsaet werd ayn Leib, wo irdisch ist; dyrwöckt werd yr als überirdisch. Wenn s aynn irdischn Leib geit, naacherd aau aynn überirdischn.45. Yso steet s aau in dyr Schrift: "Dyr eerste Mensch, dyr Adem, ist ayn irdischs Wösn wordn." Dyr lösste Adem wurd zo n Geist, wo löbndig macht.46. Aber zeerst kimmt aynmaal dös Irdische, aft eerst dös Überirdische.47. Dyr eerste Mensch stammt aus dyr Erdn und ist mabig; dyr ander Mensch ist aus n Himml.48. Wie der von dyr Erdn irdisch war, yso seind s aau seine Naachfarn. Und wie der von n Himml himmlisch war, ist s mit seine Naachfarn grad yso.49. Wie myr s Bild von n mabignen Menschn warnd, gaan myr aau s Bild von n himmlischn sein.50. Sagn will i dyrmit dös, Brüeder: Nit Fleish und Bluet künnend an n Reich Gottes tailhabn, s Vergöngliche nit an n Unvergönglichnen.51. Schautß, i verraat enk ietz ayn Ghaimniss: Mir gaand nit allsand sterbn, mir allsand aber gaand verwandlt werdn,52. urbyrig, in ainer Handkeer, bei n lösstn Saunennschall. D Saunn gaat erschalln, und de Tootn werdnd dyrwöckt zuer Unvergönglichkeit; mir aber werdnd verwandlt.53. Denn der vergöngliche Leib mueß mit n unvergönglichnen gwänddt werdn, der sterbliche mit n unsterblichnen. Und dyrmit erfüllt si d Schrift: "Verschlun54. gen ist dyr Tood von n Sig.55. Tood, wo ist dein Sig? Tood, wo ist dein Stachl?"56. Yn n Tood sein Stachl aber ist d Sündd, und d Sündd kriegt aus n Gsötz de Kraft.57. Yn n Herrgot dank myr aber, däß yr üns signumftn laasst durch n Iesenn Kristn, ünsern Herrn.58. Dösswögn, gliebt Brüeder, laasstß enk nit drausbringen; werdtß allweil eifriger in n Werch von n Herrn, weilß wisstß, däß enker Müe in n Herrn seinn Dienst nit umysünst ist! Bavarian Bible 1998 De Bibl auf Bairisch (Sturmibibl, 1998)