Bibel in einem Jahr Oktober 6Jesaja 63:1-191. "Wer ist's, der da gerötet kommt? Und seine Kleider sind besprengt, mehr als die Winzerkleider. Der dort, behindert durch sein Kleid, mit vieler Mühe schreiten kann?" - "Ich bin's, der gütig im Verheißen ist und stark genug zum Helfen." -2. "Warum an deinem Kleid die roten Flecken? Warum dein Kleid wie das des Keltertreters?" -3. "Die Kelter habe ich allein getreten; bei mir war niemand von den Völkern. In meinem Zorn zertrat ich sie, zermalmte sie in meinem Grimme. Ihr Saft bespritzte meine Kleider, und ich besudelte all mein Gewand.4. Der Ahndung Tag lag mir im Sinne, und der Erlösung Jahr war mir gekommen.5. Ich blickte um; da war kein Helfer. Ich staunte, daß mich niemand stützte. So half mir denn mein eigener Arm, und meine Grimmglut stützte mich.6. Und so zermalmte ich in meinem Zorne Völker; in meinem Grimm zertrat ich sie, und ihren Saft ließ ich zur Erde rinnen." -7. Ich denke an des Herren Gnadentaten, des Herren Ruhmeswerke, nach allem, was der Herr an uns getan, nach seiner Güte Fülle für das Haus von Israel, die er in seiner Huld und seiner großen Gnade ihnen hat erzeigt.8. Er sprach: "Sie sind ja doch mein Volk, sind Kinder, die nicht pflichtvergessen handeln", und so ist er ihr Helfer.9. Bei allem Drang gibt es kein Bangen; des Angesichtes Engel unterstützt sie ja. Er rettet selber sie in seiner Liebe, seiner Milde. Durch alle früheren Zeiten hob und trug er sie.10. Doch sie verbitterten im Trotze seinen heiligen Geist. Da ward er ihnen selbst zum Feinde: er selbst bekämpfte sie.11. Sein Volk gedachte drauf der alten Zeiten unter Moses: "Wo ist doch der, der aus dem Meer sie steigen ließ, den Hirten und die Herde? Wo der, der in sein Inn'res seinen heiligen Geist gelegt?12. Er, der den Moses an der rechten Hand geführt mit seinem wundervollen Arme? Er, der vor ihnen die Gewässer spaltete und sich auf solche Weise einen ewigen Namen schuf?13. Er, der sie durch die Fluten führte wie Rosse durch die Wüste?" Sie mögen nimmer straucheln!14. So, wie ein Tier ins Tal herniedersteigt, vom Geist des Herrn geleitet, so führtest Du Dein Volk, Dir einen hehren Namen schaffend!15. Vom Himmel sieh herab! Aus Deiner heilig hehren Wohnung blick hernieder! Wo ist Dein Eifer, Deine Wunderkraft? Hat sich Dein mitleidig Erbarmen mir entzogen?16. Du bist doch unser Vater. Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel erkennt uns nimmer an. Du, Herr, bist unser Vater; von jeher war Dein Name "Unser Retter".17. Warum machst Du uns irre, Herr, an Deinen Wegen, verhärtest unser Herz vor Deiner Furcht? Werd andern Sinns um Deiner Knechte willen, der Stämme, die Dein eigen sind!18. Seit kurzem haben sie Dein heilig Volk in ihrer Macht, und unsere Feinde treten jetzt Dein Heiligtum mit Füßen.19. Und schon ist's uns, als hättest Du nie über sie geherrscht, als wär Dein Name über ihnen nie genannt gewesen. Zerrissest Du doch jetzt den Himmel und stiegest nieder, daß die Berge abermals vor Dir erbebten!Jesaja 64:1-121. So, wie beim Feuerbrand das Feuer Wasser wallen macht, so laß, um Deinen Namen Deinen Feinden kundzutun, die Heidenvölker vor Dir beben!2. Furchtbares tu, was wir gar nicht erwarten, und komm herab, daß Berge vor Dir beben!3. Nie höre man von einem Gott, und nie vernehme man dergleichen, und nie erblicke außer Dir ein Auge einen, der also wirkt für die, die seiner harren!4. Komm dem entgegen, der des Rechten sich erfreuend, es tut und Deiner eingedenk, auf Deinen Wegen bleibt! Doch jetzt bist Du's, der grollt, und wir versündigten uns stets dagegen und waren ungehorsam.5. Wir wurden alle wie befleckt, und wie ein unrein Tuch, so waren alle unsere Werke der Gerechtigkeit. Wir alle welkten hin wie Laub; doch sturmesgleich wird unsere Missetat uns fortreißen.6. Doch Deinen Namen ruft nicht einer an, und keiner ist, der sich aufrüttelte, um sich an Dich zu klammern; denn Du verbirgst vor uns Dein Angesicht und gibst uns unsern Missetaten preis.7. Und doch bist Du, Herr, unser Vater. Wir sind der Lehm, Du unser Bildner, wir alle Deiner Hände Werk.8. Zürne nicht maßlos, Herr! Ach, denk nicht immer an die Sünde! Schau her! Wir sind doch alle Deines Volkes Glieder.9. Verheert sind Deine heiligen Städte, und Sion ist zur Wüste, Jerusalem zur Wüstenei geworden.10. Ach, unser heilig, prachtvoll Haus, wo unsere Väter Dich gepriesen, ist ein Raub der Flammen! All unsere Augenweide ward ein Trümmerhaufen.11. 12. Der Herr vermehre euch, euch selbst und eure Kinder!Psalm 115:14-1814. So seid gesegnet von dem Herrn, dem Schöpfer Himmels und der Erde! -15. Der Himmel ist ein Himmel für den Herrn; die Erde nur gibt er den Menschenkindern.16. Die Toten loben nicht den Herrn, nicht die ins stille Reich Gesunkenen.17. Dagegen wollen wir den Herrn lobpreisen von nun an bis in Ewigkeit. Alleluja!18. Wer eine Grube gräbt, kann selber in sie fallen; wer einen Stein wegwälzt, auf den kann er zurück auch rollen.Sprüche 26:27-2727. Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, an alle Heiligen in Christus Jesus zu Philippi mitsamt den Bischöfen und Diakonen.Philipper 1:1-301. Gnade werde euch zuteil und Friede von Gott, unserem Vater, und von dem Herrn Jesus Christus.2. Ich danke meinem Gott, sooft ich an euch denke,3. und flehe allezeit bei all meinem Beten mit Freude für euch alle.4. Ich danke ihm wegen eurer regen Anteilnahme, die ihr für das Evangelium vom ersten Tage bis jetzt bewiesen habt.5. Darum habe ich auch die Überzeugung, daß er, der in euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden werde bis zum Tage Christi Jesu.6. Nur billig ist es, daß ich so von euch allen denke; trage ich euch doch in meinem Herzen eingeschlossen. Ihr nahmt ja alle teil an meiner Gnade, sowohl als ich gefangen lag als auch da, wo ich das Evangelium verteidigt und bekräftigt habe.7. Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne in der Liebe Christi Jesu.8. Und dies erbitte ich, daß eure Liebe immer reicher und reicher werde an Erkenntnis und an jeglicher Erfahrung,9. damit ihr das Richtige zu wählen wisset, damit ihr lauter seid und tadellos für den Tag Christi10. und reich an Frucht der Gerechtigkeit, die aus Jesus Christus stammt, zu Gottes Herrlichkeit und Ruhm.11. Liebe Brüder! Ich möchte euch wissen lassen, daß meine Lage eher zur Förderung des Evangeliums dient.12. Es ist ja bei der ganzen Leibwache und sonst noch überall bekannt geworden, daß ich meine Fesseln um Christi willen trage.13. Auch ward die Mehrzahl der Brüder im Herrn durch meine Fesseln ermutigt und wagt es um so mehr, ganz furchtlos Gottes Wort zu verkünden.14. Es verkündigen zwar einige Christus nur aus Neid und Eifersucht, doch andere auch wieder guten Sinnes:15. Die einen künden Christus aus Liebe, wohl wissend, daß ich zur Rechtfertigung des Evangeliums bestimmt bin;16. die anderen aus Streitsucht, nicht in reiner Absicht und sie gedenken, mir in meinen Banden Trübsal zu bereiten.17. Doch was liegt daran? Wenn nur auf jede Art und Weise, aufrichtig oder hinterhältig, Christus verkündet wird. Dies dient mir zur Freude.18. Es wird mich auch weiter freuen. Ich weiß ja, daß es mir zum Heile dienen wird durch euer Beten und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi.19. Und dem entsprechen auch mein Hoffen und mein Harren, daß ich in nichts zuschanden werde, daß vielmehr, wie schon immer, so auch jetzt an meinem Leibe frei und offen Christus verherrlicht werde, sei es durch mein Leben, sei es durch mein Sterben.20. Denn für mich ist das Leben Christus, das Sterben Gewinn.21. Ist es nämlich mir bestimmt, noch im Fleische zu leben, so heißt das für mich Arbeit und Erfolg, und also weiß ich wirklich nicht, was ich vorziehen soll.22. Nach beiden Seiten zieht es mich hin: Ich habe das Verlangen, aufgelöst zu werden und mit Christus zu sein; und das wäre bei weitem schon das Beste -23. im Fleische zu bleiben aber ist viel nötiger um euretwillen.24. In dieser Überzeugung weiß ich, daß ich am Leben bleiben und bei euch allen ausharren werde zu eurem Fortschritt wie zu eurer Glaubensfreudigkeit.25. Dann könnt ihr euch um meinetwillen Christi Jesu noch mehr rühmen, wenn ich wiederum zu euch komme.26. Wollet doch des Evangeliums Christi würdig wandeln, damit, sollte ich kommen und euch sehen dürfen oder fernbleiben müssen, ich von euch höre, daß ihr feststeht in einem Geiste, in Eintracht für den Glauben an das Evangelium kämpft27. und euch in keiner Weise von Widersachern zaghaft machen laßt. Dies ist für sie ein Zeichen, daß sie verlorengehen, ihr aber Rettung finden werdet, und dieses Zeichen kommt von Gott.28. Ward doch euch die Gnade verliehen, an Christus nicht allein zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden.29. Ihr habt ja denselben Kampf, den ihr an mir gesehen habt, von dem ihr jetzt von mir hört. German Bible Gruenewald 1924 Public Domain 1924